Neueindeckung eines Hallendaches mit Kingspan® Dachelementen
Auf diesem Bild sehen Sie ein Hallendach, welches eine neue Dacheindeckung benötigt.
Die momentane Dacheindeckung besteht aus Wellplatten, die Unterkonstruktion besteht aus Metallprofilen. Zwischen den Metallprofilen und der Dacheindeckung wurde eine ca. 6 cm starke Dämmschicht eingebaut. Die Entwässerung des Gebäudes besteht aus Zinkblech-Elementen. In dem Dachaufbau befinden sich ein Kamin, ein Lüfter, sowie ein höher gelegenes Bauteil.
Die Neueindeckung der Lagerhalle soll einige Punkte erfüllen. Die Lagerhalle soll besser gedämmt sein, da sie als Showroom dient. Die Innenansicht soll verschönert werden und das Preis-Leistungsverhältnis soll stimmen. Aufgrund dieser Kriterien haben wir uns für Dachelemente der Firma Kingspan® entschieden. Diese Dachelemente dämmen hervorragend. Die Ansicht von innen wird verschönert, da man hinterher die Unterseite der Elemente sehen kann. Die Unterseite der Elemente hat einen angenehm warmen Farbton. Außerdem wird die Ansicht durch kleine Profilierungen verschönert. Die Dachelemente sind extrem langlebig und einfach zu verarbeiten. Aufgrund der langen Sparrenlänge, wog ein Element 120 kg. Daher konnten diese nur mithilfe eines Krans befördert werden.
Auf diesem Bild sieht man die ersten Elemente. Die vorhandene Dachhaut wurde soweit entfernt, dass immer ein neues Profil gelegt werden konnte. Somit verringerten wir das Absturzrisiko. Die Elemente haben an der Firstseite einen kleinen Abstand, damit die Elemente Platz zum "Arbeiten" haben. Dieser Abstand wurde mit Dämmung ausgefüllt. Für die Ansicht von innen haben wir ein Aluminiumprofil gekantet, dass von Unterkonstruktionsprofil 1 zu 2 übergreift. Somit erscheint der Eindruck von innen, dass die Elemente am Firstscheitelpunkt verschmelzen. Beim Verlegen der Elemente musste stets darauf geachtet werden, dass die Elemente keine Kratzer abbekommen, da diese folglich von innen zu erkennen wären.
Die Dachelemente von Kingspan® haben auf ihrer Oberseite eine Schutzschicht, bestehend aus einer farblosen Folie. Diese Folie sollte unmittelbar nach Verlegung entfernt werden, da diese sehr rutschig ist. Außerdem wird es bei zu langem Warten zunehmend schwieriger die Schutzfolie zu entfernen. Die Unterseite der Elemente weist keine Schutzfolie auf. An der Seitenüberdeckung der Elemente weist das Element eine Schaumstofflippe auf. Diese Schaumstofflippe dichtet durch Anpressdruck die Elemente zueinander ab, sodass kein Luftstrom mehr möglich ist. Hier zu sehen ist die unterdeckende Seite. Die überdeckende Seite des Elements weist ein Überprofil auf, das über den ersten Hochpunkt verläuft und somit genug Seitenüberdeckung vorhanden ist.
Wir haben die Elemente mit einer Säbelsäge geschnitten. Wir hatten für die Säbelsäge ein spezielles Blatt, das ähnliche Eigenschaften wie ein Blatt für Metall aufwies. Das Sägeblatt war aufgrund der großen Stärke des Elementes deutlich länger als normale Blätter. Beim Schneiden der Elemente ist besonders darauf zu achten, dass gerade und nicht mit zu viel Druck geschnitten wird, da ansonsten das Sägeblatt verziehen würde und der Schnitt somit wandern würde. Der beim Schneiden entstehende Abraum sollte am besten direkt entfernt werden, da diese Reste nach kürzester Zeit anfangen zu rosten. Da die Abschnitte meist nicht mehr zu verwenden sind, sollten die Platten von vorneherein passgenau bestellt werden.
Um die Platten untereinander zu schützen, haben wir zwischen die Elemente Abstandshalter aus Dämmung gesetzt. Auch V-Ausschnitte oder kreisrunde Ausschnitte sind vom Verarbeiter mit äußerster Sorgfalt zu erstellen. Wir haben die Elemente immer von der Rückseite geschnitten, da diese Schnitte von der Unterseite von innen aus sichtbar sind. Die Oberseite der Elemente wurde zur Einfassung mit selbstgekanteten Profilen abgedichtet. Sämtliche Durchdringungen wurden mit Bauschaum vor Luftunterwanderung geschützt. Alle geschnittenen Kanten der Elemente sollten mit flüssigem Korrosionsschutz dauerhaft geschützt werden.
Das Markieren der Unterkonstruktion ist einer der wichtigsten Schritte beim Verlegen von Sandwichelementen. Falls die Markierung fehlerhaft sein sollte, führt dies zu Undichtigkeiten, da das Befestigungsmittel an der Stelle nicht genügend Druck erzeugen kann und die Dichtscheiben, die nur auf Druck funktionieren, so Wasser in die Konstruktion laufen lassen. Selbst wenn eigentlich nicht auf jedem Obergurt befestigt werden soll, empfiehlt es sich trotzdem Markierungen auf allen Obergurten zu machen. In dem Fall hat man auch nachträglich die Möglichkeit, die Befestigungspunkte zu finden. Um langfristig sicheren Halt für die gesamte Konstruktion zu erzielen, empfiehlt es sich die Herstellerangaben für die Befestigung zu beachten.
Auf unsere markierten Punkte haben wir sogenannte Kalotten gesetzt. Die Kalotten sind aus Metall und dienen der Lastverteilung. An der Unterseite der Kalotten befindet sich Schaumstoff, der abdichtet und vor Reibung schützt. Die Befestigungsschraube besitzt ein Teilgewinde in den ersten 60 mm. Die Befestigungsschraube ist selbstschneidend. Somit spart man sich das Vorbohren und kann mit nur einem Gerät alles befestigen.
Die Befestigungsschraube sollte in einem rechten Winkel mit dem Element in die Unterkonstruktion befestigt werden. Wenn dies nicht im rechten Winkel geschieht kann es passieren, dass die Dichtscheibe nicht genügend Anpressdruck erhält und somit undicht ist. Wir haben zur Befestigung einen Akkubohrschrauber verwendet. Für den Akkubohrschrauber haben wir einen speziellen Aufsatz verwendet. Bevor jedoch befestigt wird sollte sicher gestellt werden, dass die Elemente in ihrer endgültigen Position liegen.
Hier sind die fertigen Elemente zu sehen. Am Traufbereich haben wir ein Schutzprofil gesetzt, damit das Wasser nicht über die Rinne schießt. Das Profil hat dieselbe Farbe wie die Oberseite der Abdichtungsschicht. Das Profil wurde mit 35 mm langen, selbstschneidenden Schrauben auf den Obergurten der Elemente befestigt. Wir haben den Profilen ausreichend Seitenüberdeckung gegeben, damit das Spritzwasser nicht austreten kann. Zur Versteifung des Profils empfiehlt es sich, eine Wiederkehr zu kanten. Zwischen den Profilen und den Elementen haben wir eine faustbreite Platz gelassen, damit das Wasser genügend Platz zum ablaufen hat und sich kein Rückstau bildet.
Hier sehen Sie den höher gelegenen Teil des Dachaufbaus. Der Wandanschluss zum Haus wurde selber gekantet. Die Anschlusshöhe zum Haus beträgt 15 cm und weist eine Wiederkehr auf, in der versiegelt wurde. Am Haus wurde das Profil mit Schrauben, Dübeln und Dichtscheiben in einem Abstand von 20 cm befestigt. Auf dem Element wurde es mit 35 mm selbstschneidenden Schrauben befestigt. Die Breite des Profils richtete sich nach dem Abstand des nächstliegendem Obergurtes. Der Obergurt wurde auch seitlich vom Profil abgedeckt.
Hier sehen Sie die andere Dachseite des Daches vor dem Einbau der Lichtkuppel. Bei Reinigung und Inspektion des Daches empfiehlt es sich auch bei sehr geringer Neigung immer ein Sicherheitsgeschirr zu verwenden, da bedingt durch die Sonneneinstrahlung an verschiedenen Punkten des Daches eine verschiedene Glätte herrschen kann.
Hier sehen Sie den Einbau der Lichtkuppeln. Nachdem passgenau Löcher in die Dachkonstruktion geschnitten wurden, wurde damit begonnen die seitlichen Einschnitte der Dachkonstruktion mit Blechen zu verkleiden. Die Einfassung der Lichtkuppeln auf den Elementen wurde mit selbstgekanteten Metallprofilen vorgenommen, welche auf allen Seiten bis unter die Kante der Lichtkuppel geführt wurde. Die Seitenbleche wurden jeweils bis über den nächsten Obergurt geführt. Die Hinterläufigkeit der Lichtkuppel wurde beseitigt, indem wir ein Blech von der Rückseite der Lichtkuppel bis unter dem Firstbereich geführt haben.
Hier sehen Sie das fertige Dach von einem höher gelegenen Punkt aus. Zum guten Schluss haben wir den First ausgebildet. Die Firstbleche haben wir an allen Obergurten der Elemente ausgeklinkt, sodass diese überall nur einen minimalen Abstand aufweisen. Die Firstbleche wurden ebenfalls mit 35 mm langen selbstschneidenden Schrauben auf den Obergurten befestigt. Die Firstbleche haben untereinander genügend Seitenüberdeckung, sodass kein Regenwasser eintreten kann.
Auf diesem Bild sehen Sie den eingebundenen Kamin, der an der Vorderseite und an den Seiten mit Blechen eingebunden wurde. Damit der Kamin nicht hinterläufig ist, haben wir den kleinen Teil dahinter mit Schweißbahn abgedichtet. Die Schweißbahn wurde zweilagig ausgeführt. Als erste Abdichtungslage haben wir eine selbstklebende Bahn verwendet. Als oberste Abdichtungslage haben wir eine Schweißbahn mit Oberflächenschutz aus Schiefersplitt verwendet, damit diese auch dauerhaft gegen die Sonneneinstrahlung geschützt ist.
Auf diesem Hallendach wurden vier Lichtkuppeln verbaut mit einem Maß von 90 x 120 cm. Diese Lichtkuppeln sind mit dreischaliger Ausführung annähernd passend für unseren Systemaufbau. Die Lichtkuppeln sind manuell zu öffnen, können aber jederzeit auf elektrisch umgerüstet werden. Das Dach ist relativ wartungsfrei, da es größtenteils aus durchgehenden Elementen besteht und alle Abflussbereiche groß genug für eine Selbstreinigung sind. Nach dem Umbau ist damit zu rechnen, dass ein deutliches besseres Raumklima gewonnen wurde. Außerdem ist damit zu rechnen, dass in Zukunft deutlich weniger Heizkosten anfallen.