Fachgerechte Montage eines Flächenlüfters ins Flachdach
Die Funktion eines Flächenlüfters besteht darin, dass durch die Bewegung der oberen Kappe ein Luftstrom entsteht, der dann Wasser, welches in die Konstruktion eingedrungen ist, abführen kann. Somit wird auf lange Sicht ein trockener Systemaufbau gewährleistet.
Bevor mit dem Einbau begonnen werden kann, wird der Flächenlüfter so zerlegt, dass nur die wichtigsten Bestandteile, die benötigt werden, am Arbeitsplatz vorzufinden sind. Um optimalen Halt auf dem Flächenlüfter zu erzielen, wurde er zu Beginn der Einbauphase mit Fettlöser entfettet und mit speziellem Voranstrich vorbehandelt. Dieser kann nun bis zur Weiterverarbeitung trocknen.
Wenn mehrere Flächenlüfter verarbeitet werden sollen, empfiehlt es sich, diese gemeinsam zu zerlegen, entfetten und grundieren. Da beim Grundieren mit Farbspritzern zu rechnen ist, sollte dies nur auf Flächen getan werden, die verschmutzt werden dürfen. Aufgrund der guten Haftung des Haftverstärkers auf den Händen empfiehlt es sich Handschuhe während des gesamten Arbeitsvorganges zu tragen.
Bevor der Flächenlüfter eingebaut werden kann, muss der Arbeitsplatz geschaffen werden. In diesem Fall bestand der Oberflächenschutz aus Kies mit einer Körnung von 16 / 32 mm. Er könnte beispielsweise auch aus Holz oder Plattenbelag bestehen. Beim Beseitigen des Kieses ist darauf zu achten, dass der Kies so weiträumig entfernt wird, dass man ungehindert am Arbeitsplatz arbeiten kann. Beim Entkiesen ist auch auf die Führung der Schaufel zu achten, da durch die scharfen Kanten der Schaufel schnell Beschädigungen auf der Oberseite der Schweißbahn entstehen können. Daher sollte dies im letzten Drittel der Kiesschicht vorsichtiger geschehen.
Auf dem Dach befindet sich als Trennlage eine PE-Folie. Diese verhindert, dass Kies in die Dachhaut eindringt. Außerdem trägt die Trennlage dazu bei, dass kaum Schmutz und somit auch keine Pflanzen zur Dachhaut gelangen. Das hat den Vorteil, dass zum einen keine Pflanzenwurzeln die Schweißbahn zerstören und zum Anderen, dass im Falle einer Überarbeitung, wie in unserem Falle, die Oberfläche der Schweißbahn so sauber ist, dass fast ohne Säuberung eine Überarbeitung stattfinden kann.
Die Trennlage muss mit äußerster Vorsicht eingeschnitten werden, damit man nicht die darunter liegende Schweißbahn beschädigt. Auch die Trennlage sollte soweit weggeschnitten werden, dass sie beim Schweißen nicht von der Flamme berührt wird und somit sichergestellt wird, dass diese noch ihre volle Funktionstüchtigkeit beibehält. Falls die Flamme des Brenners die Trennlage berührt, entstehen zunächst keine sichtbaren Mängel. Allerdings kann dies die Struktur soweit verändern, dass sie nach kurzer Zeit zerfällt. Bei zu langem Berühren der Flamme schmilzt die Trennlage. Dies ist problematisch, da nicht mehr genug Trennlage vorhanden ist. Im schlimmsten Fall erhitzt man die Trennlage soweit, dass sie zu brennen beginnt und somit die Oberfläche der Dachabdichtung beschädigt wird.
Nun ist der Arbeitsplatz soweit vorbereitet, dass mit der Montage des Flächenlüfters begonnen werden kann. Die Position des Flächenlüfters auf dem Dach wurde am Tiefpunkt gewählt, da sich an dieser Stelle des Daches das meiste Wasser gesammelt hat. Da ein Flächenlüfter nur eine bestimmte Menge an Wasser aus der Konstruktion ableiten kann, empfiehlt es sich je nach Größe des Daches und der abgesickerten Menge mehrere Flächenlüfter einzubauen.
Die Dachhaut wird nun eingeschnitten. Die Größe des Einschnittes richtet sich nach der Größe des Flächenlüfters und wächst proportional mit bei größeren Flächenlüftern. Die Abdichtung muss nun vollständig bis zur Oberkante der Dämmung entfernt werden. Da die Oberfläche der Dämmung in Folge der Überarbeitung angeflemmt wurde und somit verdichtet wurde, empfiehlt es sich die oberste Schicht der Dämmung abzuschürfen, um somit einen einwandfreien Luftstrom zu gewährleisten.
Die Position des Flächenlüfters ist festgelegt und es kann nun mit der Eindichtung in die Dachhaut begonnen werden. Im nächsten Schritt muss die Größe der Schweißbahn festgelegt werden. Oftmals empfiehlt es sich 1 m², also 1 x 1 m, zu verarbeiten, da durch genug Fläche eine optimale Dichtigkeit hergestellt werden kann. Um eine Kreuzfuge in der Dachabdichtung zu verhindern, kann dieser Querschnitt auch vergrößert oder verkleinert werden.
Die zu bearbeitende Gesamtfläche muss nun getrocknet werden. Im Normalfall geschieht dies von ganz allein durch die Sonneneinstrahlung. In unserem Fall haben wir es durch trocknen mit unserem Brenner beschleunigt. Es ist enorm wichtig, dass sich kein Wasser zwischen den Abdichtungslagen befindet, da es sich stark ausdehnt, wenn es den Aggregatzustand zwischen flüssig und gasförmig wechselt. Es ist somit mit großen Beulen zu rechnen, die man sehr häufig auf Flachdächern vorfindet. Diese Beulen sollten dann aufgeschnitten, getrocknet und wieder neu abgeschweißt werden.
Der Zuschnitt der Schweißbahn ist nun gewählt. In der Mitte des Zuschnittes wurde nun ein Loch geschnitten, sodass man den Zuschnitt über den Flächenlüfter stülpen kann. Beim Schneiden von Schweißbahn sollte man als ungeübte Person darauf achten, vom Körper weg zuschneiden. In der Praxis beim Fachmann sieht es anders aus, da er sich durch jahrelange Erfahrung seine eigene Technik angewandt hat. Die Ecken des Zuschnittes wurden rund geschnitten, da sich abgerundete Ecken leichter verarbeiten lassen.
Der Umriss des Zuschnittes wurde auf die Dachhaut übertragen, um die Begrenzung für den Voranstrich zu erzeugen. Der Untergrund wurde mit schnelltrocknendem Voranstrich behandelt. Dieser hat den Effekt, Staub zu binden und somit die Haftung der Produkte untereinander zu verstärken. Der Verbrauch des Voranstriches liegt bei ca. 0,3 l / m². Es empfiehlt sich bei kleinsten Mengen immer den schnelltrocknenden Voranstrich zu wählen, da dieser etwa 10-mal so schnell trocknet wie der Normale und somit keine unnötigen Wartezeiten für den Verarbeiter entstehen.
Der Zuschnitt wird nun an der schwer zugänglichen Stelle schon vorher erhitzt. Der Arbeitsgang muss schnell ausgeführt werden, da sich die Schweißbahn schnell abkühlt. Das Metall sollte ebenfalls auf Temperatur gebracht werden. Die Schweißbahn hat dann eine gute Verarbeitungstemperatur, wenn sich die Oberschicht der Abdichtungsbahn verflüssigt. Sie sollte so warm sein, dass sie beim Andrücken von oben keine Beschädigung aufweist.
Der Zuschnitt muss nun vollflächig aufgeschweißt werden. Ein besonderes Augenmerkmal sollte auf alle Kanten und Ränder gelegt werden. An den Rändern erkennt man eine optimale Verarbeitungstemperatur daran, dass eine Schweißraupe austritt. Die Schweißraupe kann mit Schiefersplitt vor UV-Strahlung geschützt werden. In unserem Fall ist dies nicht nötig, da Kies unser Oberflächenschutz ist.
An dem Bereich zwischen Lüfter und Neueinfassung haben wir zur Sicherheit eine Dichtmasse aufgetragen. Diese Dichtmasse ist dauerelastisch und vermittelt zwischen den Bewegungen von Metall und Schweißbahn. Um eine langjährige Dauerelastizität zu gewährleisten ist ein UV-Schutz dringend erforderlich. Dies kann auch durch Besplittung geschehen. In unserem Fall haben wir eine Trennlage aufgebracht und den UV-Schutz mit der Kiesschicht erreicht.
Nachdem der Flächenlüfter eingesetzt und abgedichtet wurde wird der Hut aufgesetzt. Nach dem Aufsetzen sollte kontrolliert werden, ob sich alles einwandfrei bewegt. Der Hut kann nun durch eine Blindniete befestigt werden.
Der Flächenlüfter kann nun wieder abgedeckt werden. Es ist darauf zu achten, dass die Trennschicht überall vollständig ist und so eng wie möglich um den Flächenlüfter verläuft. Auch hierbei sollte darauf geachtet werden, dass sich kein Schmutz oder Kies zwischen der Abdichtungsschicht und der Trennschicht befindet.
Fertig. Der Oberflächenschutz (Kies) sollte nun gleichmäßig auf der Dachfläche wieder verteilt werden. Der Flächenlüfter kann nun Tag für Tag die Restfeuchte aus dem Dachaufbau ableiten, sodass der Dachaufbau irgendwann wieder vollflächig getrocknet ist. Durch den Einbau mehrerer Flächenlüfter konnten wir verhindern, dass der gesamte Dachaufbau abgerissen werden musste. Nach dem Abtrocknen erhält die Wärmedämmung des Daches wieder ihren ursprünglichen Dämmwert.